Huflattich - Tussilago farfara

Bote des Vorfrühlings!

Bereits ab Ende Februar recke ich meine gelben Korbblüten aus der Erde und lasse sie wie viele kleine Sonnen auf den noch kargen und braunen Landschaften erblühen. Daher gelte ich als erstes Zeichen für den nahenden Frühling im phänologischen Kalender. 

Noch bevor meine Blätter erscheinen, verblühe ich bereits wieder. Somit bin ich ein wichtiger Futterlieferant für die heimische Insektenwelt, die nun aus dem Winterschlaf erwacht und nur wenig Nektarangebot vorfindet. Als Pionierpflanze wachse ich entlang von Kies- und Feldwegen, auf Brachland und Schuttplätzen. Dort wo der Boden verdichtet ist und ich dem Menschen nahe sein kann. Daher bin ich einfach aufzufinden und durch mein markantes Aussehen nicht zu verwechseln.

#Aussehen

Die gelben #Blüten thronen auf fleischigen Stielen mit ausgeprägten Schuppen und sind blattlos. Der Stängel steht meist aufrecht und ist innen hohl. Bei schlechtem Wetter oder in den Abendstunden lasse ich meinen Kopf in einem Bogen gen Erde hängen. Nach dem Verwelken bilde ich eine Pusteblume aus und meine Samen werden vom Wind davongetragen.

Meine #Blätter beginnen erst im April/Mai zu sprießen und sind ebenso markant wie meine Blütenpracht. Sie wachsen in der Form eines Herzes oder Hufeisens, so wie mein Name #Hulflattich bereits verrät. Während die Oberseite erst in einem hellen, dann immer dunkler werdenden Grün erscheint, ist die Unterseite filzig behaart und silberweiß. Anfangs sind die Blätter komplett von dem feinen Filz überzogen, der sich mit erhöhtem Alter von der Oberseite abrubbeln lässt oder vom Regen fortgewaschen wird.

#Anwendung in der #Küche

Meine Blätter und Blütenstängel lassen sich sofort #roh verzehren. Je jünger das Blatt, desto schmackhafter ist es und den älteren, ledrigen vorzuziehen. Dazu sind sie ein super Vitamin C-Lieferant und halten dadurch deine Zellen jung. Meine Blätter können auch gedünstet oder gekocht werden. Gib beispielweise ein paar von ihnen in die Suppe oder zur Gemüsebeilage dazu. Auch frisch in den Salat oder im Quark verleihe ich den kulinarischen Pfiff. Kleingehackt übers Butterbrot gestreut oder unter das Risotto gemischt, bin ich eine sehr gesunde Zutat.

Meine fleischigen Blütenstängel erinnern geschmacklich an grünen Spargel und können ebenso zum Pfannengemüse dazugegeben werden. Sogar meine Wurzeln sind essbar und lassen sich sehr gut in Bratlingen einarbeiten oder zu Wurzelgemüse servieren.

Allerdings vergieß nie: Einmal meine Wurzel der Erde entrissen, sterbe ich und kann im nächsten Jahr kein frisches Kraut austreiben. Daher sammle meine Wurzel nur dort, wo ich massenhaft vorkomme und sehr achtsam!

#Heilwirkung - Hustenkraut

Mein lateinischer Name verrät viel über meine Heilkraft, die seit den Tagen im alten Griechenland gerühmt wird. Tussilago bedeutet übersetzt „Ich vertreibe Husten“. Denn ich besitze gesunde Schleimstoffe (bis 10%!), viel Vitamin C, Gerb- und Mineralstoffe. Gerade die Schleimstoffe sind sehr hilfreich bei #Reizhusten oder Kratzen im Hals, denn sie befeuchten gereizte Schleimhäute.

Ich gelte als Meisterpflanze unter den Hustengewächsen und als noch wirksamer wie Spitzwegerich. Selbst bei Asthma, Lungenentzündung, Bronchitis und Atemnot wurde ich volksheilkundlich über viele Jahrhunderte erfolgreich eingesetzt. Der Tee aus meinen Blätter galt als eines der besten Hustenmittel überhaupt. Namenhafte Größen unter den Wildkräuterexperten wie Maria Treben (s. Gesundheit aus der Apotheke Gottes, S. 24) und Pfarrer Kneipp rühmten meine positive Wirkung auf jegliche Lungenleiden. Selbst bei einfacher Heiserkeit helfe ich gerne und schnell.

Am einfachsten bereitest du hierfür einen Tee zu. Jedoch gehen durch den Aufbrühvorgang einige der wertvollen Schleimstoffe verloren. Daher ist es ratsam bei Reizhusten einen Kaltanzug anzusetzen (s. Rezepte-Spalte). Zusätzlich können auch meine frischen Blätter zu Brei zerstoßen werden und auf die Brust aufgetragen werden. Oder bereite gleich im nächsten Frühjahr einen wirksamen Hustensirup aus meinen Blättern und Blüten zu. Bei Atemnotbeschwerden kannst du meine Dämpfe tief inhalieren (s. Rezepte-Spalte).

 

Für noch mehr Infos zu klassischen Hustenkräuter lies auch diesen Artikel: Husten-Kräuter